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TKG: „Wie viele Tobias R. existieren in Deutschland und Österreich?“

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Wir müssen über den Mörder Tobias R., der selber schrieb, dass er ein „Volk löschen“ will, dringend, ohne Angst und Scham mit großer Empathie diskutieren, bevor es zu spät ist.

Wien (OTS) – Türkische Kulturgemeinde in Österreich begrüßt die Aussagen vom Deutschen Innenminister Horst Seehofer (CSU) von Heute. Aber hier sollte die Taten jetzt folgen.

Seehofer bezeichnet den Rechtsextremismus in Deutschland, welcher unserer Meinung nach auch nach Österreich exportiert wird bzw. umgekehrt, als höchste Sicherheitsbedrohung für Deutschland. Seehofer sagte, “ Andere Bedrohungslagen, etwa Islamismus und Reichsbürger, behalte man im Blick.“ Vergleiche und Relativierungen lehne er ab.

Die TKG hat nichts dagegen, wenn gegen islamistische und fundamentalistische Personen, Vereinigungen oder Gruppierungen, die die freiheitlich demokratische Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland verwässern oder zerstören wollen und das Zusammenleben in Deutschland erschweren, hart vorgegangen wird.

Deutschland ist für die Deutschtürken und für Austrotürken sehr wichtig. Wir, die TKG, wünschen uns für die Republik Deutschland das Beste, weil viele unserer MitgliederInnen auch in Deutschland entweder die Grundschule besucht haben oder noch Familie, Beziehungen etc. dort haben und infolgedessen eine emotionale Bindung vorhanden ist.

TKG wiederholt nochmals:

– Die gesamten rechtsextremen Angriffe, inkl. dem Massaker gegen Deutschtürken vorgestern in Hanau, sind gegen die wehrhafte, demokratische und freiheitlichen Grundhaltung sowie Verfassung der Deutschen Republik.

– Wir empfehlen hier nicht die selben Fehler zu machen, zu welchen es beim sogenannten Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), bei welchem 1999  mehrere Deutschtürken ermordet wurden, durch die Behörden, Exekutive
(BND) und Gerichte mit sehr vielen bedenklichen Fehler gekommen ist. Seit dem ist das Vertrauen gegenüber dem Rechtstaat infolgedessen ziemlich erschüttert. Das darf nicht mehr passieren.

– Genau vor 50 Jahren, also 1970, sind sieben Menschen bei einem Brandanschlag in einem Elternheim in München ums Leben gekommen, schreibt Oskar Deutsch, Präsident der Israelischen Kultusgemeinde, am 13. Februar 2020 in Wien. Er fragt: „Warum wurden diese Menschen angegriffen? Weil sie Juden und Jüdinnen waren. Es war ein jüdisches Elternheim. Die Opfer waren Shoah-Überlebende. Bis heute wurde der oder die Täter nicht gefasst, bis heute wurde der Fall nicht geklärt.“ Das darf nicht mehr passieren.

In Deutschland herrscht leider: 

„Klima des Hasses, der Verachtung und verbaler Gewalt.
Gegen die Explosionen hässlicher und ungerechtfertigter Gewalt müsse auf den Grund gegangen werden.“ Wenn jemand, wie der Täter bzw. Mörder aus Hanau, von „Auslöschung“ spricht, muss man hier das Problem des Rechtsextremismus beim Namen nennen und auf der Seite von Deutsche Bevölkerung und Deutsche Republik sein. Im Grunde wird der Extremismus unter dem Vorwand „gegen Türken bzw. Muslime“ betrieben, ist aber gegen die wehrhafte, freiheitlich demokratische Verfassung und dessen Grundwerte ausgerichtet.

Wir Vertrauen der Republik Deutschland und den wehrhaften Demokraten in Deutschland. Wir werden Deutschland, ein Land das auch für uns und für Europa sehr wichtig ist, nicht im Stich lassen und fordern null Toleranz gegen den rechten Extremismus genauso aber gegen jeglichen Fundamentalismus egal aus welcher Religion. Als wehrhafte Demokraten sind wir dazu verpflichtet.

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